Einweggeräte/Einwegartikel/medizinische Versorgung
Einmalprodukte und Einwegartikel zur medizinischen Versorgung
Aus hygienischen Gründen kommen im medizinischen Bereich besonders viele Einwegprodukte zum Einsatz, darunter Medizinprodukte, Verbandsmaterialien, sterile Materialien und Hilfsmittel. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Einwegartikel zu nutzen und nach Gebrauch zu entsorgen oder Mehrwegartikel zu verwenden, die nach Gebrauch zu reinigen sind und deren Sterilität wiederherzustellen ist. Nicht ordnungsgemäß gereinigte, wiederaufbereitete Instrumente stellen eine Gefahr für die Patienten dar. Einweginstrumente werden sterilisiert und einzeln verpackt. Sie sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt und werden dann entsorgt. Aus ökologischer Sicht sind Einweginstrumente jedoch äußerst fragwürdig.
Die Einwegbestecke sind in der Regel aus Stahl oder Kunststoff (Polymer) hergestellt. Insbesondere die Instrumente aus Stahl sind funktional und haptisch kaum von Mehrwegprodukten unterscheidbar. Metallinstrumente müssen nach jedem Einsatz gereinigt, gewaschen, verpackt und sterilisiert werden. Diese Arbeitsschritte sind zeit- und kostenintensiv. Bei Einwegprodukten erübrigen sich diese aufwendigen Prozesse vollständig. Weitere Ausgaben wie beispielsweise für ein Autoklave und ein Folienschweißgerät, entfallen bei der Entscheidung für Wegwerfprodukte. Auch die Kosten für Verbrauchsmaterialien, wie Instrumentendesinfektionsmittel und Sterilverpackungen können eingespart werden, ebenso wie die Personalkosten, die bei der Aufbereitung von Instrumenten entstehen.
Neben den ökonomischen Aspekten haben Einweginstrumente einen weiteren Vorteil: Die Verantwortung für die Sterilisation liegt beim Hersteller. Das Klinikum erhält ein fabrikneues, ungebrauchtes Instrument, an dem weder Beschädigungen noch Restverschmutzungen vorliegen. Hinzu kommen eine lange Lagerfähigkeit sowie eine sichere Verpackung.
Problematisch bei den Einweginstrumenten: Sie können nur teilweise recycelt werden. Dabei enthalten die Instrumente kostbares Chrom, das im Klinikabfall praktisch verloren gehen würde. Um die Instrumente zu recyceln, müssten diese allerdings getrennt gesammelt und anschließend zur Verwertung gegeben werden.
Beispiele für Einmalprodukte und Einwegartikel sind: Ampullen, Arzneipflaster, Einmalhandschuhe, Medizinisches Tape (incl. Leukoplast), Mund-Nasen-Schutz, Infusionstechnik, Kanülen, Katheter (z. B. Peripherer Venenkatheter), Lanzetten, Petrischalen, Einwegspritzen, diagnostische Tests (z. B. auf HIV oder Corona), Verbandmittel, incl. Wundschnellverband.
Einige der hier genannten Artikel, wie beispielsweise Pipetten oder Petrischalen, sind sowohl als wiederverwendbares Gerät als auch in einer Einwegversion aus Kunststoff erhältlich.
Sowohl in Kliniken als auch in der Pflege kommen für die Versorgung von Harn- und Stuhlinkontinenz darüber hinaus folgende Einweghilfsmittel zum Einsatz: Windeln, Blasenkatheter, Urinbeutel, Fäkalkollektoren, Steckbecken (aus Papier) und Analtampons.